Montag, 30. Januar 2012

E-Book-Reader-Hülle: Noch ein WIP

Hier zeige ich euch, wie man eine Hülle für ein rechteckiges Teil "maßschneidert". Das Model ist hier ein Sony-E-Book-Reader. Das Verfahren lässt sich aber auch auf iPhones, Tablet-PCs und so weiter übertragen.

Der Reader ist 17,5 cm hoch und 11 cm breit (inneres Rechteck). Da er knapp 1 cm dick ist, habe ich rundrum 0,5 cm "3-D-Zugabe" gegeben (violett gefärbt). Außenrum kommt 1 cm "Easy-Fit-Zugabe", der Reader soll ja nicht in die Hülle gerammt werden, sondern leicht hineingleiten. Oben braucht es diese äußere Zugabe natürlich nicht.

Passt.

Exakt an der Außenkante entlang schneide ich nun 2x Vlieseline H250 (die festere) und 2x Volumenvlies H 630 (das dünnere, aufbügelbare) zu.

Aus dem Außenstoff und dem Innenstoff werden auch je zwei Teile zugeschnitten, aber plus Nahtzugabe rundrum. Ich brauche für meine Elna 0,8cm.
Die Vlieseline wird zuerst auf die linke Seite des Außenstoffs gebügelt und dann das Volumenvlies auf die Vlieseline. (Und weil ich es schon wieder verkehrt gemacht habe: Die glänzende Seite der Vlieseline gehört auf den Stoff, nicht auf das Bügeleisen. -) Jetzt muss das Ganze einige Stunden ruhen, damit es ordentlich "klebt".
Derweil bereite ich das Yoyo vor. Ein Kreis von 5 cm Durchmesser und ein Kreis von 11 cm Durchmesser (doppelt so groß wie der kleine Kreis plus 1 cm NZG) werden vorgezeichnet.
Der große Kreis wird aus Innenstoff zugeschnitten, der kleine aus Decovil (einer festen, lederartigen Bügeleinlage). Beide Mittelpunkte markieren, das Decovil mittig lochen - ein ordentliches Löchli darf das werden, dadurch wird nachher der Knopf an- und das Ganze auf die Hülle genäht. Man kommt kaum mit der Handnähnadel durch das Decovil.

Decovil aufbügeln.

Rundum in knapp 1 cm Abstand vom Rand mit Heftstichen handnähen, am besten mit doppeltem, stabilem Garn. Die Enden nicht verknoten, sondern länger hängenlassen.
Vorsichtig zusammenziehen, zu einer schönen Rosette zurechtfummeln, vernähen. Fäden NICHT abschneiden, sondern...
...damit den Knopf aufnähen, durch das Loch im Decovil. IMMERNOCH NICHT abschneiden, sondern den Yoyo nun auf eines der Außenteile nähen, mittig in der oberen Hälfte.

So.
Nun die Außenteile und die Innenteile jeweils rechts auf rechts zusammensteppen, bei den Innenteilen unten eine Wendeöffnung lassen. Die unteren Eckchen zurückschneiden.
Jetzt wird's fummelig: Eine Gummikordel zur Schlaufe legen, um den Yoyo legen und so verknoten, dass der Knoten so gerade über den oberen Rand ragt.
Hier sieht man es besser.
Außenteil wenden, das Gummi auf der Rückseite!!! außen gut befestigen.
Innenteil rechts auf rechts darüberziehen.
Sauber zusammenpinnen, dabei die Nahtzugaben der Seiten plattdrücken und exakt aufeinandertreffen lassen. Die Oberkante nahtzugabenbreit absteppen.
Nach dem Absteppen kann man den Knoten abschneiden, aber nicht zu knapp!
Wenden und Übergang ausbügeln. Dann probeweise die noch offene Innentasche einstülpen und die erste Anprobe wagen:
Passt. Jetzt hätte man, wäre das Gummi zu lang, noch nachregulieren können. Wäre es zu kurz, müsste man ein Neues anpassen. aber noch ist alles rettbar.

Ohne Bild, weil selbsterklärend: Futter nochmal rausziehen, die Wendeöffnung von Hand schließen. dann wieder einstülpen und den oberen Rand gut ausbügeln.

Absteppen. Hier erkennt man den Quarter-Inch-Foot, den ich gerne benutze, um besonders exakte Kanten zu bekommen.

Fertig.

WIP Universalbeutel - Anleitung für Nähanfänger

Auf besonderen Wunsch zeige ich hier eine Nähanleitung für absolute Greenhörner an der Nähmaschine. Genäht werden sollen Universalbeutelchen, hier in der Größe für Geburtstagsmitgebsel. Wenn man das Prinzip einmal verstanden hat, kann man aber die Größe beliebig verändern.

Zunächst, um gar nicht erst ins Messen und Zeichnen zu geraten, das Schnittmuster:

Download PDF Easybeutel

Der Schnitt ist 25x16 cm groß, also auch auf die Schnelle selberzumachen.


Stoff, Schnitt und Kordel bereit

Der Stoff liegt doppelt, rechts auf rechts, der Knick ("Bruch") liegt unten. Schnitt gut festpinnen.


Schön rundrum mit der Zackenschere ausschneiden. Gerade geht auch, müsste dann aber versäubert werden. Zum Beispiel mit Zickzackstich.
Ein Tipp: Wenn eine Schere einmal Papier geschnitten hat, ist es kaum noch möglich, damit sauber Stoff auszuschneiden. Papier macht Scheren "stoffstumpf". Nähanfänger tun gut daran, sich eine (preiswerte) Stoffschere - oder gleich eine Zackenschere - zuzulegen und darauf zu achten, dass damit nie niemals nicht Papier geschnitten wird.

So sieht das dann aus mit dem Bruch unten.

Jetzt die Seiten zusammenpinnen.

2-3 cm von der Oberkante entfernt eine Bleistiftlinie ziehen. Genäht wird ab dieser Linie bis unten, an beiden Seiten.

Alle 4 Nahtenden verriegeln, indem man etwa 3 Stiche vor, zurück und vor näht.

Hier sieht man, was das heißt: "füßchenbreit" absteppen, d.h. Geradstich so, dass die rechte Füßchenkante mit der Stoffkante parallel verläuft.
Jetzt die Nähte oben auseinanderbügeln, erst eine...
... dann die andere.
Jetzt werden die Umschläge gerade heruntergeklappt und plattgebügelt.
Beide natürlich.
Alles ordentlich festpinnen. Jetzt sieht man mit Glück schon den späteren Kordelkanal.
Jetzt wieder füßchenbreit absteppen, diesmal folgt die rechte Füßchenkante dem inneren Rand des Umschlags.
Ich möchte zwei Kordeln durchziehen, brauche also etwas mehr als die vierfache Länge des oberen Randes, zerteilt in zwei Stücke.
Hier nochmal der Kordelkanal. Da muss die Kordel jetzt rein.
Dazu wird ein Ende auf die Sicherheitsnadel gespießt und von einer Seite rundrum durchgezogen, am Ende verknotet.
Eine Kordel reicht, mit zweien kann man den Beutel eleganter verknoten. So sieht es dann aus.
Vor dem Wenden noch die unteren Ecken ein bisschen einkürzen, Vorsicht, nicht die Naht mitabschneiden!
Wenden, zuziehen und: Fertig!


Sonntag, 29. Januar 2012

...erraten...

Portemonnaies. Diesmal ist ein Minibörslein versteckt. Wer es findet, darf sich einen Keks nehmen.